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Image by Giammarco Boscaro

Monokelhämatom

Monokelhämatom (einseitiges Brillenhämatom)

Autor:

ICD-10:   S05.-   Verletzung des Auges und der Orbita

Ein Monokelhämatom tritt meist in Folge von einseitiger Gewalteinwirkung auf das Auge auf. Meistens ist eine genaue Abklärung zum Ausschluss von Begleiterkrankungen notwendig.

Das Wichtigste auf einen Blick

Das Wichtigste auf einen Blick

Definition

Einseitiges periorbitales Hämatom

Ursachen

Unfall

Symptome

Blauer Fleck um das Auge

Diagnostik

Genaue Untersuchung zum Ausschluss von Begleitverletzungen

Therapie

Abhängig von der Ursache

Monokelhämatom - Definition

Als Monokelhämatom oder einseitiges Brillenhämatom   wird ein Hämatom bezeichnet, dass einseitig um das Auge auftritt. Dabei ist   sowohl das Oberlid als auch das Unterlid betroffen.

Es kommt dabei zu einer Kombination von Blutansammlung (Hämatom),   flächenhaften Hautblutungen (Ekchymosen) und einem Ödem.

iD01_InhaltHinweis

Monokelhämatom nach stumpfen Trauma, blaues Auge

Monokelhämatom - Symptome

Ein Monokelhämatom   führt zu einer Verfärbung des periorbitalen Bereichs sowie der Augenlider. Die Farbe kann von blau bis schwarz variieren. Im Laufe der Zeit verändert sich die Farbe oft und wird zunächst grün, bevor sie dann leicht gelblich wird.


Außerdem kommt es meist zu einer Schwellung der Augenlider und zu leichtem Druckschmerzen. Auch   ein Taubheitsgefühl kann sich entwickeln.

iD01_InhaltHinweis

Monokelhämatom – Ursachen & Risikofaktoren

Die Ursache für ein Monokelhämatom kann vielseitig   sein. Die häufigste Ursache ist ein stumpfes Bulbustrauma. Eine genaue   Erhebung des Unfallhergangs und des Verletzungsgeschehens ist wichtig, um   gefährliche Begleitverletzungen auszuschließen:


  • Schädelbasisfraktur

  • Bulbus-/ Orbitatrauma

  • Orbitadachfraktur

  • Orbitabodenfraktur (Blow-out-Fraktur)


Schädelbasisbruch

Ein Schädelbasisbruch führt oft zu einem beidseitigen Hämatom   (Brillenhämatom)


Bulbus-/ Orbitatrauma

Besteht der Verdacht auf ein Bulbustrauma oder Orbitatrauma, so ist   eine zeitnahe Inspektion des Auges ratsam. Mit zunehmender Schwellung wird   eine Untersuchung des Augapfels (Perforation?) zunehmend schwieriger.


Orbitadachfraktur

Eine Fraktur des Orbitadachs tritt in etwa 10% der Gesichtsfrakturen   auf. Bei Kindern jedoch meistens keine operative Rekonstruktion notwendig.


Orbitabodenfraktur/   Blow-out-Fraktur

Eine Orbitabodenfraktur entsteht oft durch einen plötzlichen   Druckanstieg in der Orbita. Insbesondere bei Verletzungen durch Tennisbälle,   Baseballbälle oder Squashbälle (Durchmesser > 5cm) können dazu führen,   dass der Augapfel in die Augenhöhle   (Orbita) „gedrückt“ wird. Dadurch kommt es zu einer Komprimierung des   Augapfels und des umgebenden Fettgewebes. Durch den erhöhten Druck in der   Augenhöhle gubt der dünne Knochen des Orbitabodens nach und es kommt zu einer   Orbitabodenfraktur. Gelegentlich kann auch die nasale Orbitawand durchbrochen   werden.

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Monokelhämatom - Diagnostik

Ein Monokelhämatom ist eine Blickdiagnose und lässt sich auch durch einen   Nicht-Medizinier leicht erkennen.


Allerdings sollte   stets eine gründliche Erhebung des Unfallsgeschehens sowie medizinische   Kontrolle erfolgen.

  • Unfallgeschehen   (Anamnese)

  • Untersuchung   (Inspektion)

  • Pupillenreaktion

  • Bulbusbeweglichkeit

  • Sehprobe   (Visus)

  • Spaltlampenuntersuchung

  • evtl.   Weitere Bildgebung (Röntgen, US, CT, MRT, OCT)


Unfallgeschehen (Anamnese)

Um das Ausmaß der möglichen   Verletzung besser abschätzen zu können ist eine genaue Erhebung des   Unfallhergangs wichtig. Handelt es sich um eine Gewalteinwirkung durch einen   spitzen, scharfen Gegenstand so müssen Penetration, Perforation und mögliche   Fremdkörper ausgeschlossen werden. Bei einem stumpfen Trauma (z.B. durch   einen Schlag oder Ball) müssen vor allem Rupturen und Frakturen abgeklärt   werden. Auch das mögliche Infektions-Risiko lässt sich so besser abschätzen.


Untersuchung (Inspektion)

Zunächst sollte das   Auge vorsichtig abgetastet (Palpation) werden. So kann der Augeninnendruck   grob abgeschätzt und eine Ruptur des Bulbus ausgeschlossen werden.   Anschließend werden die Lider, Tränenwege sowie das Auge auf Verletzungen,   Blutungen und Fremdkörper untersucht.


Pupillenreaktion

Die   Pupillenreaktions-Prüfung kann Hinweis auf Schädigung des N. opticus sowie   einen Ausriss des Selbigen geben. Allerdings kann es durch Verletzungen der   Iris zu einer störung der efferenten Pupillenreaktion kommen.


Bulbusbeweglichkeit

Eine Überprüfung der   Bulbusmotilität kann Ausschluss über das Vorliegen zusätzliche Verletzungen   geben. Bei einer Orbitabodenfraktur kommt es meist zu Störungen bei der   Hebung des betroffenen Auges (M. rectus inferior entrapment) sowie   Sensibilitätsstörungen der Oberlippe.

Auch Hämatome können zu   Bewegungsbehinderungen kommen. Im Zweifel sollte Daher die Durchführung eines   Traktionstests erwogen werden.


Ein Knistern beim   Abtasten kann Hinweis auf eine Fraktur der Sibbeinzellen sein und führt im   Röntgen zu einem „Black Eyebrow Sign“.


Weiters sind Verletzungsbedingte   Störungen der Motilität in Folge von Verletzungen der versorgenden Hirnnerven   möglich.


Sehprobe (Visus)

Die Überpüfung der   Sehstärke gibt ebenfalls Hinweise auf das Ausmaß der Verletzung. Die Ursache   für eine Sehverschlechterung kann dabei sehr unterschiedlich sein, ist jedoch   meistens auf eine Organverletzung zurückzuführen.


Spaltlampenuntersuchung

Nur bei isolierten   Augenverletzungen sollte ein Augenarzt oder eine Augenambulanz aufgesucht   werden. Sollte es sich um einen Unfall mit mehreren Betroffenen Regionen   handeln, sollte stattdessen eine   Unfallklinik aufgesucht werden. Diese wird bei Bedarf einen Augenarzt   hinzuziehen.


Weitere Bildgebung (Röntgen, US, CT, MRT, OCT)

Oft ist es notwendig   zusätzliche Verdachtsdiagnosen mithilfe einer weiteren Bildegebung   abzuklären. Diese können Rückschlüsse auf Frakturen, Fremdkörper und   Organverleztungen geben.

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Monokelhämatom - Therapie

Das Monokelhämatom an sich   benötigt meist keine   spezielle Therapie und bildet sich innerhalb von Tagen bis Wochen zurück.   Kühlung kann jedoch zu einer Reduktion der Schwellung und Schmerzen führen.


Wichtig ist jedoch stets die medizinische Abklärung und der Ausschluss   von Begleiterkrankungen.

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Monokelhämatom - Gallerie

iF01_Video

Rechtshinweis: Diese Seite enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


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