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Netzhautablösung
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Die Ablatio retinae (Netzhautablösung) ist eine Abhebung der neurosensorischen Netzhautschichten vom retinalen Pigmentepithel (RPE). Die Netzhaut und das RPE liegen nur aneinander auf und nur an Papille und Ora serrata haften Sie fest. Ansonsten sorgen physiologische Kräfte (z.B. der Pumpmechanismus des RPE, osmotische Druck der Choroidea, mechanischen Kräfte der Interphotorezeptor-Matrix) für ein Anhaften der Netzhaut (Adhäsion). Durch Flüssigkeitseintritt unter die Netzhaut kann es jedoch zu einer Abhebung der Netzhaut kommen. Durch die dadurch entstehende, fehlende Versorgung der Netzhaut kann es sehr rasch zu einer dauerhaften Schädigung der Netzhaut kommen. Eine zeitnahe Versorgung ist daher besonders wichtig. Bei rechtzeitiger operativer Behandlung kann die Netzhaut erneut and die Aderhaut angelagert werden. So ist auch eine Regeneration möglich. Oft bleibt jedoch eine dauerhafte Sehverschlechterung bestehen.
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Das Wichtigste auf einen Blick
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Das Wichtigste auf einen Blick
Definition
Abhebung der neurosensorischen Netzhaut
Ursachen
Netzhaut-Riss, Verletzung, Glaskörperzüge, Tumore
Symptome
Gesichtsfeldeinschränkung, Sehverschlechterung
Diagnostik
Spaltlampenuntersuchung, Kontaktglas, Ultraschall
Therapie
Operation
Prognose
Zeitnahe Behandlung verbessert die Prognose, meist bleibt eine Sehverschlechterung
Komplikation
Re-Ablatio
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Netzhautablösung - Definition
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Eine Netzhautablösung (auch Ablatio retinae oder Amotio Retinae) bezeichnet die Abhebung der sensorischen Netzhaut vom retinalem Pigment Epithel (RPE). Dadurch kommt es zu einer Ansammlung von subretinaler Flüssigkeit in den Raum
zwischen neurosensorischer Netzhaut und RPE.
Eine Netzhautablösung ist ein ophthalmologischer Notfall. Die Netzhaut (Retina) ist eine Schicht aus Nerven, die die Innenseite des Auges auskleiden. Hebt sich diese von der darunterliegenden Schicht ab, so wird dies als Netzhautablösung bezeichnet.
Dadurch kommt es zu einer schlechten Versorgung der Nervenzellen und somit ohne Therapie zu einem Absterben der Zellen. Aus diesem Grund ist eine Netzhautablösung ein Notfall und muss schnellstmöglich versorgt werden.
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Hinweis:   Die Netzhaut (Retina) enthält Sinneszellen (Photorezeptoren), die für das Sehen verantwortlich sind. Sie kleidet den Großteil der Innenseite des Auges aus. Lichtreize, die in das Auge einfallen, werden von der Netzhaut aufgenommen und über den Sehnerven an das Gehirn weitergeleitet. Die Netzhaut ist 0,1 - 0,5 mm dick und besteht aus mehreren Schichten. Löst sich die neurosensorische Netzhaut vom retinalen Pigmentepithel bezeichnet man dies als Netzhautablösung.
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Netzhautablösung - Symptome
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Lichtblitze (Photopsien)
Ein Warnzeichen, das bereits vor der Entstehung eines Netzhautrisses auftreten kann, sind Lichtblitze. Diese entstehen vermutlich durch Glaskörperzüge, die in weiterer Folge zu einer Netzhautablösung führen können. Die Lichtblitze werden meist auch mit geschlossenen Augen bemerkt. Ist der Glaskörper noch nicht vollständig abgelöst, kann er an einzelnen Stellen noch verstärkt anhaften. Dadurch kommt es zu Zügen zwischen Glaskörper und Netzhaut (Vitreale Traktionen). Die Photorezeptoren der Netzhaut (Retina) verarbeiten den mechanischen Reiz wie einen Lichtreiz und es werden von
Betroffenen daher Lichtblitze (Photopsien) wahrgenommen.
Rußregen
Auch „Rußregen“ (= schwarze herumschwirrende Flecken) ist ein Warnzeichen, das bereits vor einer Netzhautablösung auftreten kann. Werden durch den Riss oder Glaskörperzug kleine Blutgefäße verletzt, kommt es zu einer Glaskörperblutung, die sich durch plötzlich auftretende schwarze Punkte („wie ein dunkler Regen“) äußert. Diese können vereinzelt oder in großen Mengen auftreten und werden oft als „Rußregen“, ein „Schwarm Mücken“ oder eine „dunkle Trübung“ beschrieben. Lichtblitze und Rußflocken treten nur bei der rissbedingten Netzhautablösung auf.
Im Unterschied zu harmlosen Glaskörpertrübungen kommt es bei Glaskörperblutungen meist plötzlich zum Auftreten mehrerer dunkler Flecken, sowie zu einer Allgemeinen Sehverschlechterung. Eine genaue Unterscheidung ist jedoch nur anhand der Beschwerden nicht immer möglich, daher sollte bei neu auftretenden Sehverschlechterungen immer ein Augenarzt aufgesucht werden.
Schwarzer Schatten oder Vorhang
Wenn sich die Netzhaut bereits abgelöst hat, kann die abgelöste Netzhaut zu Gesichtsfelddefekten führen. Dieser wird oft als ein dunkler Schatten oder eine dunkle Haut beschrieben, die sich von einer Seite vor das Auge schiebt. Ist auch das Sehzentrum (Makula) betroffen, kann es zu einer plötzlichen Sehverschlechterung (Gesichtsfeldausfall) führen.
Die Netzhaut (Retina) wird über die Aderhaut (Choroidea) versorgt. Bei einer Netzhautablösung kann die Netzhaut nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und toxische Abfallprodukte können nicht abtransportiert werden. Um eine dauerhafte Schädigung der Netzhaut zu vermeiden, ist eine umgehende Behandlung notwendig!
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Netzhautablösung – Ursachen & Risikofaktoren
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Eine Netzhautablösung kommt etwa einmal pro 10.000 Personen jährlich vor. Insbesondere bei starker Kurzsichtigkeit besteht aufgrund der längeren Form des Auges ein erhöhtes Risiko für die Entstehung einer Netzhautablösung. Aber auch in Folge von Verletzungen oder bei verschiedenen Erkrankungen kann es zu einer Ablösung der Netzhaut kommen. Generell kann man drei Arten von Netzhautablösungen nach ihrer Ursache unterscheiden:
Rhegmatogene Ablatio (Rissbedingte Netzhautablösung)
Die häufigste Ursache für eine Netzhautablösung ist ein Loch oder Riss in der Netzhaut. Dieses entsteht meistens in Folge einer Glaskörperabhebung. Im Alter zieht sich der Glaskörper (Corpus vitreum) zusammen. An einzelnen Stellen kann er jedoch fester mit der Netzhaut verbunden sein und somit zu einem Zug (Traktion) an der Netzhaut führen. Gibt die Netzhaut an dieser Stelle nach und reißt ein kann ein Loch oder Netzhautriss entstehen. Durch dieses Loch kann Flüssigkeit aus dem Glaskörper unter die Netzhaut eindringen und zu einer Ablösung führen. Auch in Folge von Verletzungen (Sport, Kampf, Fremdkörper, etc.) oder nach Operationen kann es durch das Trauma zu einer Verletzung der Netzhaut kommen.
Traktive Ablatio (Zugbedingte Netzhautablösung)
Kommt es Zügen an der Netzhaut kann sich ebenfalls eine Netzhautablösung entwickeln. Hierbei können beispielsweise Glaskörperanhaftungen oder in Folge einer diabetischen Retinopathie eine verstärkte Vernarbung zu einer verstärkten Zugwirkungen führen. Aber auch in Folge einer Frühgeborenen Retinopathie kann es zu einer traktiven Netzhautablösung kommen.
Exsudative Ablatio (Flüssigkeitsbedingte Netzhautablösung)
Sammelt sich vermehrt Flüssigkeit zwischen Netzhaut und Pigmentepithel an, kann dies ebenfalls eine Netzhautablösung verursachen. Die Ursache für eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung können Entzündungen, gelegentlich auch Tumore sein.
Zu den häufigsten Risikofaktoren gehören Verletzungen, eine hohe Kurzsichtigkeit, Operationen sowie vitreoretinale Adhäsionen bei Glaskörperabhebung oder degenerativen Netzhautveränderungen. Auch genetische Faktoren können einen Einfluss haben (z.B. rhegmatogene Netzhautablösung.
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Netzhautablösung - Diagnostik
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Eine Netzhautablösung ist von außen nicht sichtbar und kann durch einen Augenarzt im Rahmen einer Untersuchung unter dem Spaltlampenmikroskop erkannt werden. Hierzu ist eine medikamentöse Pupillenerweiterung notwendig. Der Augenarzt verabreicht Ihnen hierfür Augentropfen. Sie dürfen nach der Untersuchung für einige Stunden nicht mit dem Auto fahren.
Im Rahmen der Untersuchung wir mit Hilfe einer Lupe die Innenseite des Auges untersucht. Somit können Veränderung der Netzhaut erkannt werden. Ist die Netzhaut abgelöst so können Netzhautfalten, Risse oder Löcher erkannt werden. Auch kleinere Blutungen können bestehen.
Ist kein klarer Einblick möglich (z.B. bei einer ausgeprägten Glaskörperblutung) so kann eine zusätzliche Untersuchung mit einem Ultraschall notwendig sein.
Auch Früh-Warnzeichen können im Rahmen der Untersuchung bereits vor dem Auftreten einer Netzhautablösung (Vitreoretinale Traktionen, Netzhautrisse) erkannt und unter Umständen behandelt werden. Symptome einer Netzhautablösung sollten daher immer durch einen Augenarzt abgeklärt werden.
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Netzhautablösung - Therapie
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Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche Therapiemethoden zur Behandlung eine Netzhautablösung etabliert.
Folgende Methoden oder eine Kombination für die Therapie bestehen:
Cerclage
Pars plana Vitrektomie
Kryopexie
pneumatische Retinopexie
Laserkoagulation
Laser-Retinopexie
Bei einer Laser-Retinopexie werden mithilfe eines Lasers (z.B. Argonlaser, Kryptonlaser oder Diodenlaser) Teile der Netzhaut verbrannt. Somit kann es zur Bildung von Narben und einer Adhäsion der Netzhaut kommen. Daher wird die Laser-Retinopexie zur Behandlung von Rissen und Löchern genutzt. Dabei werden vorhandene Netzhautrisse mit 2-3 Reihen von Laserherden umstellt. Die in weiterer Folge entstehende Vernarbung zwischen Netzhaut und Aderhaut verhindert die Möglichkeit der Rissausbreitung sowie die Entstehung einer Netzhautabhebung. Meistens kann die Behandlung unter lokaler Schmerzbetäubung mit Hilfe eines Kontaktglases erfolgen.
Aber auch im Rahmen einer Netzhautablösung Operation (z.B. pars plana Vitrektomie) können intraoperativ Netzhautdefekte mit Laserherden umstellt werden.
Die Dauer bis zum Einsetzen einer verbesserten Adhäsion variiert, je nach Studie, zwischen 1 und 4 Tagen.
Kryopexie
Bei einer Kryopexie wird die Netzhaut vereist. Hierfür wird eine Kryosonde von außen auf das Auge an die Stelle von Netzhautdefekten angelegt. Bei Temperaturen von bis zu -85° wird die Netzhaut anschließend von außen nach innen (transkonjunktival) vereist. Innerhalb einiger Wochen kommt es dann zur Vernarbung und somit zu einem adhäsiven Effekt.
Pneumatische Retinopexie
Bei einer pneumatische Retinopexie wird im Rahmen einer Operation Gas in das Auge injiziert. Hierfür wird meist Schwefelhexafluorid (SF6) oder Perfluorpropan (C3F8) verwendet. Dabei handelt es sich um expandierende Gase, die sich im Auge weiter ausdehnen. Durch die Gasblase wird die Netzhaut wieder angelegt. Allerdings sind die Erfolgsraten niedriger als bei anderen Therapiemethoden.
Scleral buckling und eindellende Verfahren
Wie der Name schon verrät wird bei eindellenden Operationen (scleral buckling) das Auge mithilfe unterschiedlicher Plomben oder einer Cerclage eingedellt und somit die Netzhaut und die Pigmentepithelschicht wieder miteinander verbunden. Hierbei wird ebenfalls der Netzhautriss zunächst durch eine Kryopexie versorgt.
Anschließend wird eine Plombe oder Cerclage von außen auf die Lederhaut (Sklera) angenäht. Die Plomben bestehen meist aus Silikon oder Silikonschaumstoff. Durch die Plombe sollte der Defekt und seine Umgebung (mindestens 2 mm in allen Richtungen) eingedellt werden.
Eine Cerclage wird bei mehren Löchern verwendet, bei denen eine einzelne Plombe nicht ausreicht. Besteht gleichzeitig subretinale Flüssigkeit so kann diese punktiert werden.
Pars plana Vitrektomie
Die operative Entfernung des Glaskörpers (Pars-plana Vitrektomie) hat eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Ablationes. Hierfür werden 3 Ports im Bereich der Pars plana des Auges gelegt. Einer für die Infusion zur Aufrechterhaltung und Regulation des Augeninndrucks und die anderen beiden für die Instrumente. Die Instrumente haben dabei meist einen Durchmesser von zwischen 0,4 mm (27 Gauge) und 0,9 mm (20 Gauge).
Mithilfe eines speziellen Schneidegeräts (Vitrektom, Stripper, Cutter) wird anschließend der Glaskörper und vorhandene traktive Membranen zerschnitten und abgesaugt. In einem nächsten Schritt wird das Auge mit einem schweren Gas (Perfluorkarbonen = PFC) gefüllt. Dadurch wird die Netzhaut wieder angelegt und die subretinale Flüssigkeit wird wieder herausgedrückt. Anschließend werden vorhandene Netzhautlöcher mithilfe von Laserretinopexie oder Kryopexie behandelt. Sobald die Netzhaut entlastet ist, kann das PFC wieder abgesaugt werden und das Auge mit balanced salt solutions (BSS) oder einem Luft/ Gas Gemisch gefüllt. Soll die Tamponade über einen längeren Zeitraum verweilen, so wird meist ein expandierendes Gas (Schwefelhexafluorid (SF6, verbleibt ca. 12 Tage), Perfluorethan (C2F6, 30
Tage) oder Perfluoropropan (C3F8, 60 Tage) injiziert. Eine Dauerhafte Tamponade kann durch eine Füllung mit Silikonöl erzielt werden. Allerdings muss dieses meist nach einigen Monaten wieder operativ entfernt werden.
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Netzhautablösung - Prognose
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Unbehandelt führt eine Netzhautablösung zu einem vollständigen Sehverlust. Durch eine zeitnahe Operation kann in etwa 90 % eine Verbesserung erreicht werden. Für eine gute Diagnose ist insbesondere ein möglichst kurzer Zeitraum bis zum Therapiebeginn ausschlaggebend.
Nach einer Netzhautablösung ist das Risiko für eine erneute Netzhautablösung erhöht. Daher sollten Sie auch nach der Operation einer Netzhautablösung bei Warnsignalen (z.B. Lichtblitze, dunkler Regen, plötzliche Gesichtsfelddefekte) unmittelbar einen Augenarzt kontaktieren.
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Netzhautablösung - Gallerie
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