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Anormale Retinale Korrespondenz
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Anormale retinale Korrespondenz (ARK) bezeichnet eine Anpassungsreaktion des visuellen Systems, welche häufig bei Personen mit Strabismus (Schielen) auftritt.
Normalerweise (normale retinale Korrespondenz) wird beim Betrachten eines Objekts das einfallende Licht in beiden Augen zentral auf die Fovea treffen. Periphere Lichtreize werden von dazu passenden korrespondierenden Arealen der Netzhaut verarbeitet.
Eine ARK ist eine Anpassungsreaktion, wenn (z.B. aufgrund eines Strabismus) der einfallende Lichtreiz in einem Auge auf die Fovea trifft und im anderen Auge auf einen extra-fovealen Bereich fällt. Um ein sensorisches Zusammenwirken trotz Schielstellung zu ermöglichen, werden die Richtungswerte des einen Auges monokular verfälscht, so dass dann im schielenden Auge periphere Sehrichtungen an die zentralen Sehrichtungen des fixierenden Auges angeglichen werden.
Eine foveale Wahrnehmung im anomal begleitenden Auge ist allerdings unmöglich. Auf dieser Fovea liegt stets ein Zentralskotom.
Bei Kindern, deren visuelle Kortex noch plastisch ist, kann dies zur Bildung eines extra-fovealen Korrespondenzpunktes führen. Dies führt zu Strabismus ohne Diplopie. Bei Erwachsenen kann ARK durch späte Netzhauterkrankungen wie epiretinale Membranen oder subretinale Neovaskularisation aufgrund altersbedingter Makuladegeneration verursacht werden.
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Anormale Retinale Korrespondenz - Definition
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ARK ist eine Anpassung des visuellen Systems, bei der ein exzentrischer Bezugspunkt im Panumareal der Retina entsteht, der als "Pseudo-Fovea" bezeichnet wird. Bei normaler retinaler Korrespondenz (NRK) fixiert der anvisierte Objektpunkt direkt auf der Fovea centralis beider Augen.
Bei ARK hingegen erfolgt die Fixation nicht auf der Fovea, sondern auf einem anderen Punkt innerhalb des Panumareals.
Harmonische anomale retinale Korrespondenz (HARK): Objektiver Schielwinkel stimmt mit dem Anomaliewinkel überein.
Unharmonische anomale retinale Korrespondenz (DHARK): Objektiver Schielwinkel ist größer als der Anomaliewinkel.
Paradoxe anomale retinale Korrespondenz (PARK): Gekreuzte oder ungekreuzte Lage des objektiven Schielwinkels und des Anomaliewinkels
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iD01_InhaltHinweis
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Anormale Retinale Korrespondenz - Klinik
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Patienten mit ARK zeigen typischerweise Strabismus oder okuläre Fehlstellung in der Untersuchung mit Prismen, welche normalerweise mit einer Diplopie einhergeht. Bei Patienten mit Strabismus und ARK zeigt sich jedoch ein normales Sehvermögen ohne Diplopie.
Die Schwere der ARK kann variieren und von stabilen bis zu wechselnden retinalen Korrespondenzpunkten reichen. In seltenen Fällen kann dies sogar zu einer binokularen Triplopie führen, bei der drei Bilder wahrgenommen werden.
Diagnostische Verfahren
Worth 4-dot Test: Beurteilung des binokularen Sehens und Erkennung von Diplopie und Suppression. -> Mehr erfahren
Bagolini-Gläser: Bestimmung der retinalen Korrespondenz durch Beobachtung von Lichtkreuzen. -> Mehr erfahren
Cover-Test: Nachweis von Strabismus durch Abdecken und Freigeben der Augen. -> Mehr erfahren
Synoptophor: Beurteilung der subjektiven und objektiven Winkelabweichung.
Rotfilter-Test: Aufdeckung von Diplopie und ARK durch Verwendung eines Rotfilters.
Nachbild-Test: Direkte Bestimmung der Fovealrichtung durch Nachbilder.
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iD01_InhaltHinweis
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Anormale Retinale Korrespondenz - Therapie
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Die Hauptproblematik bei der Behandlung der Anomalen Retinalen Korrespondenz (ARK) besteht darin, dass eine Korrektur des Strabismus aus kosmetischen Gründen zu einer neu auftretenden Diplopie führen kann. Dies geschieht, weil der extra-foveale Retinapunkt, der als Fixationspunkt fungierte, nicht mehr mit der Fovea des kontralateralen Auges korrespondiert. Daher ist eine chirurgische Korrektur bei ARK in der Regel nicht indiziert, und normale Retinale Korrespondenz (NRK) kehrt nach einer Operation selten zurück. Dennoch gibt es Möglichkeiten, ARK zu behandeln. Die Behandlungsansätze konzentrieren sich darauf, die sensorische Beziehung zwischen den beiden Foveae und jeder Retina zu verbessern. Diese Methoden zielen darauf ab, die Fixation durch die Fovea des deviierenden Auges zu erhöhen und Refraktionsfehler zu korrigieren.
Okklusionstherapie: Abdeckung des bevorzugten Auges zur Stimulation des deviierenden Auges.
Prismen: Lenken das Licht auf die Fovea, geeignet für kleine Abweichungen.
Rotfilter: Stimuliert die Makula durch Nutzung der hohen Zapfendichte.
Amblyoskop: Verwendung von Blitzlichtern zur Stimulation der Fovea und Verbesserung der Fusion.
Okklusionstherapie
Bei ARK, weil der extra-foveale Korrespondenzpunkt in der peripheren Retina liegt, gibt es eine Unterdrückung zwischen der Peripherie und der Fovea. Eine Behandlungsmethode besteht darin, dieses sensorische Muster durch Okklusion des bevorzugten Auges zugunsten des deviierenden Auges zu ändern. Die Okklusion ist besonders wirksam bei Kindern aufgrund der erhöhten Plastizität im Kindesalter. Die Okklusion verringert die Verstärkung der Nutzung des extra-fovealen Retinapunkts und erhöht die Stimulation der tatsächlichen Fovea.
Prismen
Prismen, die das Licht auf die Fovea lenken, können für kleine Abweichungen verwendet werden, aber nicht zur großen Korrektur von ARK. Bei einem Patienten mit Strabismus wird dieser sich einfach an das Prisma anpassen und das Licht erneut auf den extra-fovealen Retinapunkt lenken.
Rotfilter
Eine andere Methode besteht darin, einen Rotfilter auf das deviierende Auge zu legen. Da die Makula die höchste Zapfendichte aufweist, würde die Verwendung eines Rotfilters nur diese Zapfen stimulieren, was die Nutzung der Makula und Fovea anstelle des extra-fovealen Retinapunkts erhöht.
Amblyoskop
Eine weitere Methode ist die Verwendung eines Amblyoskops, das Blinklichter im objektiven Strabismuswinkel des Patienten verwendet und eine monokulare Diplopieroutine durchführt. Diese Methode stimuliert zunächst die Fovea beider Augen mit großen, blinkenden Zielen, die sich im Laufe der Zeit zu einer Fovealgröße verkleinern und an Intensität zunehmen. Langsam werden die Lichter weiter in den Bereich der Unterdrückung und der Makula in Richtung der Fovea vorgeschoben, "massieren die Makula", und der Patient wird gebeten, die Bilder für längere Zeiträume zusammenzuführen. Diese Methode funktioniert am besten, wenn die ARK noch nicht extrem fest etabliert ist.
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