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Musculus rectus inferior
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Der Musculus rectus inferior oder auch „unterer gerader Augenmuskel“ ist ein Skelettmuskel der äußeren Augenmuskulatur. Bei Tieren wird er auch als Musculus rectus ventralis bezeichnet und früher hatte er den Namen „Musculus capucinorum“ – da er die Augen „demütig hinabblicken“ lässt.
Externe Augenmuskel
Übersicht Musculus rectus inferior
Funktion: Adduktion, (Extorsion, Depression)
Ursprung: Anulus tendineus communis
Ansatz: unterer Augapfel
Innervation: N. oculomotrious
Blutversorgung: A. ophthalmica
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Musculus rectus inferior - Funktion
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Der Musculus rectus inferior führt neben seiner Hauptfunktion dem Senken (Depression) des Auges auch zu einer Außenrotation (Extorsion) und zu einem Heranführen zur Nase (Adduktion).
Funktion M. rectus inferior
Depression
Extorsion
Adduktion
Die Hauptfunktion des Musculus rectus inferior ist die Senkung (Depression) des Augapfels. In 23° Abduktion wirkt der Musculus rectus inferior ausschließlich als Senker. Dies ist auch der Grund, weshalb die Funktion des M. rectus inferior in Abduktion getestet wird. Eine fehlende oder reduzierte Senkung in Abduktion ist ein Hinweis auf eine Schwäche des M. rectus inferior.
Beim Blick nach Innen um 67° zur Nase (Adduktion) bewirkt er hauptsächlich ein Einwärtsrollen (Intorsion).
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Hinweis:   Mnemonik: „SIN – RAD“ = Superiore Muskel führen zu Intorsion, Rectus Muskel führen zu Adduktion
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Musculus rectus inferior - Verlauf
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Der Musculus rectus inferior hat seinen Ursprung am unteren Rand des Anulus tendineus communis.
Er wandert leicht schräg nach anterior und setzt über die Sklera am unteren Bulbus ventral des Äquators an.
Er setzt schräg zum Hornhautrand (Limbus) hin am Augapfel an und somit liegt der Ansatz zu einem Großteil lateral (seitlich) des vertikalen Meridians.
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iD01_InhaltHinweis
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Musculus rectus inferior - Blutversorgung
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Die arterielle Blutversorgung des Musculus rectus inferior erfolgt durch die Rami muscularis der Arteria ophthalmica.
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Hinweis:   Eine Besonderheit ist, dass die Durchblutung des anterioren Augenabschnitts durch 7 anteriore Ziliararterien erfolgt. Eine anteriore Ziliararterie versorgt den M. rectus lateralis während die anderen geraden Augenmuskel durch je zwei Ziliararterien versorgtwerden. Dieser Umstand ist insbesondere bei Schieloperationen zu berücksichtigen. Generell sollte die Operation an mehr als drei geraden Augenmuskeln in einer Operation, sowie ein Zweiteingriff innerhalb von 6 Monaten vermieden werden, um das Risiko einer Ischämie des anterioren Segments zu minimieren.
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Musculus rectus inferior – Innervation
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Die Innervation des Musculus rectus inferior erfolgt durch den Ramus inferior des Nervus oculomotorius (III).
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iD01_InhaltHinweis
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Musculus obliquus inferior – Klinische Relevanz
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Okulomotoriusparese
Die häufigste Ursache für eine Funktionseinschränkung des Musculus rectus inferior ist eine Okulomotoriusparese.
Hierbei kommt es zu einer Schädigung des Nervus oculomotorius, welcher die meisten äußeren und inneren Augenmuskeln innerviert. Eine Okulomotoriusparese ist daher oft mit einer massiven Beeinträchtigung der Augenbewegung verbunden.
Die möglichen Ursachen reichen von Folgen einer Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus - mikroangiopathisch) und Gefäßentzündungen (Vaskulitiden ), bis zu selteneren Tumoren. Bei einem plötzlichen Beginn muss sollte auch immer ein Infarkt oder ein Aneurysma ausgeschlossen werden.
Man unterscheidet:
• Äußere Okulomotoriusparese
• Innere Okulomotoriusparese
Äußere Okulomotoriusparese
Bei einer äußeren Okulomotoriusparese kommt es zu einem kompletten oder teilweisen Verlust der Funktion Augenmuskeln:
• Musculus rectus medialis
• Musculus rectus superior
• Musculus rectus inferior
• Musculus obliquus inferior
• Musculus levator palpebrae superioris
Durch den Ausfall der ersten vier Muskeln kommt es zu einer typischen Schielstellung und Bewegungseinschränkung, bei der der Augapfel nach unten, außen abweicht. Dies kann bei den Betroffenen zu Doppelbildern führen. Allerdings müssen nicht alle Muskeln gleich stark betroffen sein und das Ausmaß der Schielabweichung ist meist von der Blickrichtung abhängig.
Ist der Musculus levator palpebrae superioris ebenfalls betroffen, kommt es zusätzlich zu einem Herabhängen des Oberlides (Ptosis). Durch das hängende Oberlid entstehen dabei keine Doppelbilder ("gnädige Ptosis").
Eventuell kann eine Kopfzwangshaltung zur Aufrechterhaltung des binokularen Einfachsehens bestehen.
Innere Okulomotoriusparese
Bei einer inneren Okulomotoriusparese kommt es zu einem kompletten oder teilweisen Verlust der Funktion Augenmuskeln:
• Musculus sphincter pupillae
• Musculus ciliaris
In Folge einer inneren Okulomotoriusparese kommt es zu einer lichtstarren, weiten Pupille (absolute Pupillenstarre) und einer Reduktion des Sehens in der Nähe (Akkommodation).
Tritt eine innere Okulomotoriuslähmung ohne Beteiligung der äußeren Augenmuskeln auf, so wird dies auch Ophthalmoplegia interna bezeichnet.
Rectus Entrapement (Blow Out Fracture)
Bei einer Blow-out-fracture kommt es zu einem Bruch des Orbitabodens. Die Ursache ist meist eine Gewalteinwirkung, beispielsweise ein Schlag oder eine Verletzung durch einen Ball.
Dabei kann es zu einer Einklemmung des Musculus rectus inferior und in weiterer Folge zu einer Bewegungseinschränkung kommen.
-> Mehr über Blow Out Fracture erfahren
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Musculus rectus inferior - Gallerie
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iF01_Video
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