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Musculus obliquus inferior
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Der Musculus obliquus inferior oder auch „unterer schräger Augenmuskel“ ist ein Skelettmuskel der äußeren Augenmuskulatur. Bei Tieren wird er auch als Musculus obliquus ventralis bezeichnet und früher hatte er den Namen Musculus amatorii („Muskeln der Verliebten“)
Externe Augenmuskel
Übersicht Musculus obliquus inferior
Funktion: Elevation, Abduktion, Extorsion
Ursprung: Maxilla
Ansatz: unterer Augapfel
Innervation: N. oculomotorius
Blutversorgung: A. infraorbitalis
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Musculus obliquus inferior - Funktion
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Die Hauptfunktion des Musculus obliquus inferior ist die Rollung des Auges nach außen (Extorsion). Die Nebenfunktionen sind ein Heben (Elevation), insbesondere in Adduktion des Augapfels, und Bewegung nach nasal (Adduktion).
Außerdem ist der Musculus obliquus inferior mit einer Länge von nur < 2 Millimetern der kürzeste Muskelsehne aller äußeren Augenmuskeln.
Funktion M. obliquus inferior
Extorsion
Elevation
Abduktion
In 51° Adduktion wirkt der M. obliquus inferior nur als Heber. Dies ist auch der Grund, weshalb die Funktion des M. obliquus inferior in Adduktion getestet wird. Eine fehlende oder reduzierte Hebung in Adduktion ist ein Hinweis auf eine Schwäche des M. obliquus inferior.
In 39° Abduktion ist seine Hauptwirkung hingegen die Extorsion (Auswärtsrollung).
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Hinweis:   Mnemonik: „SIN – RAD“ = Superiore Muskel führen zu Intorsion, Rectus Muskel führen zu Adduktion
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Musculus obliquus inferior - Verlauf
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Im Unterschied zu den anderen äußeren Augenmuskeln hat der Musculus obliquus inferior seinen Ursprung im Bereich des Tränennasenkanals (Crista lacrimalis anterior) der Maxilla in der Nähe des Orbitabodens temporal des Saccus lacrimalis – und nicht am Anulus tendineus communis.
Von seinem Ursprung verläuft er bogenförmig um den Augapfel nach posterior-temporal. Dabei kreuzt er den Musculus rectus inferior.
Er setzt am unteren, hinteren, temporalen Quadranten des Bulbus oculi in der Nähe der Makula an.
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iD01_InhaltHinweis
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Musculus obliquus inferior - Blutversorgung
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Die arterielle Blutversorgung des Musculus obliquus inferior erfolgt durch die Rami orbitalis der Arteria infraorbitalis.
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Hinweis:   Bei operativen Eingriffen ist aufgrund des Blutungsrisikos in diesem Bereich besondere Vorsicht geboten, da die äußere, untere Vortexvene unmittelbar neben dem Muskelansatz die Sclera verlässt.
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Musculus obliquus inferior – Innervation
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Die Innervation des Musculus obliquus inferior erfolgt durch den Ramus inferior des Nervus oculomotorius (III).
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Musculus obliquus inferior – Klinische Relevanz
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Okulomotoriusparese
Die häufigste Ursache für eine Funktionseinschränkung des Musculus obliquus inferior ist eine Okulomotoriusparese.
Hierbei kommt es zu einer Schädigung des Nervus oculomotorius, welcher die meisten äußeren und inneren Augenmuskeln innerviert. Eine Okulomotoriusparese ist daher oft mit einer massiven Beeinträchtigung der Augenbewegung verbunden.
Die möglichen Ursachen reichen von Folgen einer Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus - mikroangiopathisch) und Gefäßentzündungen (Vaskulitiden ), bis zu selteneren Tumoren. Bei einem plötzlichen Beginn muss sollte auch immer ein Infarkt oder ein Aneurysma ausgeschlossen werden.
Man unterscheidet:
Äußere Okulomotoriusparese
Innere Okulomotoriusparese
Äußere Okulomotoriusparese
Bei einer äußeren Okulomotoriusparese kommt es zu einem kompletten oder teilweisen Verlust der Funktion Augenmuskeln:
Musculus rectus medialis
Musculus rectus superior
Musculus rectus inferior
Musculus obliquus inferior
Musculus levator palpebrae superioris
Durch den Ausfall der ersten vier Muskeln kommt es zu einer typischen Schielstellung und Bewegungseinschränkung, bei der der Augapfel nach unten, außen abweicht. Dies kann bei den Betroffenen zu Doppelbildern führen. Allerdings müssen nicht alle Muskeln gleich stark betroffen sein und das Ausmaß der Schielabweichung ist meist von der Blickrichtung abhängig.
Ist der Musculus levator palpebrae superioris ebenfalls betroffen, kommt es zusätzlich zu einem Herabhängen des Oberlides (Ptosis). Durch das hängende Oberlid entstehen dabei keine Doppelbilder ("gnädige Ptosis").
Eventuell kann eine Kopfzwangshaltung zur Aufrechterhaltung des binokularen Einfachsehens bestehen.
Innere Okulomotoriusparese
Tritt eine innere Okulomotoriuslähmung ohne Beteiligung der äußeren Augenmuskeln auf, so wird dies auch Ophthalmoplegia interna bezeichnet.
Bei einer inneren Okulomotoriusparese kommt es zu einem kompletten oder teilweisen Verlust der Funktion Augenmuskeln:
Musculus sphincter pupillae
Musculus ciliaris
In Folge einer inneren Okulomotoriusparese kommt es zu einer lichtstarren, weiten Pupille (absolute Pupillenstarre) und einer Reduktion des Sehens in der Nähe (Akkommodation).
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Musculus obliquus inferior - Gallerie
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