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Image by Giammarco Boscaro

Musculus ciliaris

Ziliarmuskel (Musculus ciliaris)

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Der Musculus ciliaris oder auch „Ziliarmuskel“ ist ein glatter Muskel der inneren Augenmuskulatur. Er ist Bestandteil des Ziliarkörpers und besteht aus zwei unterschiedlich Teilen: 


Den ringförmigen Fasern des Müller Muskels, welche parasympathisch innerviert werden und den wesentlichen Anteil an der Akkommodation haben.


Den meridionalen Fasern des Brücke Muskels, welche sympathisch innerviert werden und nur einen geringen Beitrag zur Akkommodation leisten.


Innere Augenmuskel


Übersicht Musculus dilatator pupillae

Funktion: Akkommodation, Regulation Kammerwasser Abfluss

Ursprung: Sclera/ Descemet-Membran 

Ansatz: Bruch-Membran

Innervation: Nn. Ciliares breves

Blutversorgung: Circulus arteriosus iridis major


Musculus ciliaris - Funktion

Der Musculus Ciliaris ist für zwei Vorgänge verantwortlich: 

Akkommodation und Produktion von Kammerwasser


Anpassung der Brechkraft (Akkommodation)

Der Musculus ciliaris kann die Form und somit auch die Brechkraft der Linse beeinflussen. Er ermöglicht demnach ein scharfes Sehen in unterschiedlichen Distanzen. 


Wichtig für das Verständnis ist hierbei, dass es sich beim Ziliarmuskel um einen ringförmigen Muskel handelt. Eine Kontraktion führt somit zu einer Verkleinerung des Muskeldurchmessers. Somit Erschlaffen die Zonulafasern, welche den Musculus ciliaris mit der Linse verbinden. Durch das Erschlaffen der Zonulafasern, wird die Linse nicht mehr in die Länge gezogen und wird zunehmend kugelförmiger. Auf diese Weise wird ihre Brechkraft erhöht und es kommt zu einem schärferen Sehen in der Nähe.


Die ringförmig verlaufenden Fasern des Müller Muskels sind für den größten Teil der Akkommodation verantwortlich.


Regulation des Kammerwassers

Das Kammerwasser wird vom nicht-pigmentierten Epithel im Bereich der Pars plicata gebildet. Dabei unterscheidet sich das Kammerwasser stark von der Zusammensetzung des Blutes, aus dem es gewonnen wird.


Dies wird durch die Blut-Kammerwasser-Schranke verursacht, welche dafür verantwortlich ist, dass nur Moleküle mit niedrigem Gewicht (z.B. Aminosäuren) in das Kammerwasser filtriert werden.


Die Brücke Muskeln des Ziliarmuskels regulieren durch ihre Aktivität den trabekulären Abfluss des Kammerwassers. Ihre Kontraktion führt zu einem Zug am Trabekelwerk und somit zu einer Dehnung des Schlemmkanals. Dies führt zu einem besseren Abfluss des Kammerwassers.


iD01_InhaltHinweis

Die Funktion des Ziliarkörpers bei der Akkommodation ermöglicht Nahsehen und Fernsehen.

Musculus ciliaris - Verlauf

Der Musculus ciliaris ist   ein ringförmiger Muskel im äußeren Ziliarkörper. Außen wird er durch die Sklera   und innen durch die pars plana sowie die pars plicata begrenzt.


Es handelt sich um   einen glatten Muskel, der in drei Teile unterteilt wird.


  • Müller   Muskel – zirkulärer Verlauf

  • Brücke   Muskel – meridionaler Verlauf

  • Iwanoffscher   Muskel – radiärer Verlauf

iD01_InhaltHinweis

Der Ziliarmuskel und seine Anteile (Müller Muskel, Brücke Muskel, Iwanoffscher Muskel)

Musculus ciliaris - Blutversorgung

Die arterielle Blutversorgung des Musculus ciliaris erfolgt durch einen ringförmigen Plexus aus Arterien (Circulus arteriosus iridis major). Dieser entsteht aus Anastomosen der Aa. ciliares posteriores longae und zu einem kleinen Teil aus den Aa. ciliares anteriores.

iD01_InhaltHinweis

Musculus ciliaris – Innervation

Der Musculus dilatator pupillae wird parasympathisch (Müller Muskel) und zu einem kleinen Teil auch sympathisch (Brücke Muskel) von den Nervi ciliares aus dem Corpus ciliare innerviert.

iD01_InhaltHinweis

Musculus ciliaris – Klinische Relevanz

Zykloplegie

Eine vollständige Lähmung des Musculus ciliaris wird als Zykloplegie bezeichnet. Sie führt zu einer Verhinderung der Akkommodationsfähigkeit des Auges. Somit können Betroffene nicht mehr in unterschiedlichen Distanzen ein scharfes Bild generieren.


Sie kann in Folge einer Erkrankung auftreten (z.B. Botulismus), einer Infektion, aber auch nach einem stumpfen Trauma (Contusio bulbi) oder bei einer Schädigung parasympathischer Nervenfasern des Nervus oculomotorius auftreten. Auch in Folge von Medikamenten, Drogen oder Vergiftungen kann es zu einer Zykloplegie kommen. 


Sie stellt außerdem einen wichtigen Bestandteil bei der Refraktionsbestimmung (z.B. für die Brillenanpassung) bei Kindern und Jugendlichen dar.


Krämpfe (Spasmen)

Meist medikamentös oder psychogen hervorgerufene Spasmen können bei Betroffenen zu einer dauerhaften und Augenschmerzen führen. Auch eine nicht korrigierte Fehlsichtigkeit kann dazu führen, dass die Betroffenen ständig akkommodieren müssen, um bereits in der Ferne ein scharfes Bild zu sehen und somit in weiterer Folge zu belastungsabhängigen Kopfschmerzen insbesondere nach dem Arbeiten in der Nähe.


iD01_InhaltHinweis

Musculus ciliaris - Gallerie

iF01_Video

Rechtshinweis: Diese Seite enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


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