Von einer Idee zum ersten Hilfseinsatz
Ich erinnere mich noch genau als ich im November 2022 das erste mal von dem Projekt „Augen auf Guatemala“ erfuhr.
Bei einem gemeinsamen Abendessen, berichtete mir Frau Dr. Massats von Ihrer neuen Idee: Obwohl sie erst vor Kurzem ihren Ruhestand angetreten hatte, wurde schnell klar, dass von Ruhe keine Rede sein konnte. Ganz im Gegenteil: Sie hatte in ihrer neu gewonnen Freizeit ein neues und ehrgeiziges Projekt ins Leben gerufen, das sofort meine Aufmerksamkeit gewann.
Ihre Vision: Augenärztliche Untersuchungen und Operationen dort anbieten, wo Sie am dringensten benötigt werden.
Zum Zeitpunkt unseres erstens Gesprächs gab es noch nicht viel mehr als eine Vision: die Idee, in einem fremden Land den Ärmsten der Armen ärztliche Untersuchungen anzubieten.
Aus Ihrer Zeit als meine erste Oberärztin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, wusste ich bereits, dass Sie alle notwendige Kraft und Energie aufbringen würde, um dieses neue Projekt wahr werden zu lassen.
Somit musste ich auch nicht lange überlegen, um meine Unterstützung anzubieten.
Mit vereinten Kräften - die richtigen Partnerorganisationen
Und Unterstützung benötigten wir gerade zu Beginn mehr denn je. Denn es musste nicht nur ein passendes Land und eine passende Region gefunden werden! Neben finanzielle Mittel und medizinischer Ausstattung, musste natürlich auch rechtliche Voraussetzung, Kommunikation, Marketing, Strategie - kurz einfach alles geplant werden...
Schnell war klar, dass passende Partner und der Aufbau eines Netzwerks essentiell sein würden.
ICEP - Brückenbauer für Entwicklung
Den Stein so wirklich ins Rollen brachte unser erster Partner - ICEP. ICEP ist eine 1996 gegründete unabhängige österreichische Entwicklungsorganisation, die sich der globalen Armutsbekämpfung verschrieben hat. Ihre Kernkompetenz liegt in der Umsetzung von Ausbildungsprojekten und der Integration armer Menschen in Wirtschaftskreisläufe.
Auf unsere erste Anfrage kam eine durch aus legitime Gegenfrage: „Es gibt doch schon Organisationen, die das machen. Melden Sie sich doch bei einer von denen als Chirurg an.“ Nach ersten Gesprächen konnten jedoch klargestellt werden, dass ein Hilfsprojekt in einem Land, in dem es bisher keinerlei vergleichbare Projekte gab, ins Leben gerufen werden sollte. Wie sich später herausstellen sollte, hätten wir dafür keinen besseren Partner als ICEP finden können.
Dank ICEPs hervorragendem Netzwerk konnte nicht nur der entscheidende Kontakt zu einer Organisation im Herzen Zentralamerikas hergestellt werden, sondern seit Tag eins erhielten wir strategische Unterstützung bei Planung und Entwicklung sowie bei der Sammlung von Spendengeldern.
FUNDAP - Ein starker Partner vor Ort
FUNDAP, eine guatemaltekische Stiftung ist seit über 40 Jahren im westlichen Hochland
Guatemalas tätig und betreibt unter anderem ein Gesundheitsprogramm, das seit 2001 besteht.
Wie sich herausstellte Leben in Hochland von Guatemala über 800.000 Menschen fast vollständig ohne augenärztliche Versorgung.
Gleichzeitig stellte FUNDAP sich als besonders wertvoll für das Projekt heraus, da sie zwar bislang keine Zusammenarbeit mit Ärzten oder Krankenhäusern aber eine staatlich akreditierte Ausbildung von medizinischem Pflegepersonal ermöglichten.
Seit Beginn waren sie mit vollem Einsatz dabei. So übernahm FUNDAP nicht nur die Organisation der Räumlichkeiten, sondern auch des Personal und der Dolmetscher. Weiters füllten Sie innerhalb kürzester Zeit unseren Terminkalender mit Patienten.
Nachfrage und Bedarf waren auf jeden Fall vorhanden.
Ein Plan nimmt Form an
Nur zwei Monate nach meinem ersten Gespräch mit Dr. Masats war aus einer vagen Idee bereits ein konkreter Plan geworden.
Es stand nicht nur fest, dass unser erster Hilfseinsatz in Guatemala stattfinden würde, sondern auch klare Ziele waren definiert:
500 Patienten untersuchen
Eine Augenambulanz ausstatten und finanzieren
Lokales medizinisches Personal ausbilden
Schwerpunkte für zukünftige Einsätze identifizieren
Dank der Unterstützung von ICEP und FUNDAP konnten wir uns voll und ganz auf die medizinische Planung konzentrieren.
Finanzierung durch ein Benefizkonzert und Spenden
Trotz aller Motivation musste natürlich auch ein Plan zur Finanzierung der Kosten erstellt werden. Den für Grundausstattun und Medikamente schätzen wir etwa 12.000€ zu benötigen.
Neben dem Sammeln von Spenden wurde beschlossen, durch die Organisation eines Benefizkonzerts die notwendigen Mittel für das Projekt aufzustellen. Ein voller Erfolg. Das Benefizkonzert ermöglichte es nicht nur einen Großteil der Kosten aufzustellen, sondern ermöglichte es uns gleichzeitig einen engen Kontakt zu unseren Spendern zu knüpfen.
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