Anamnese
Vorstellungsgrund
Ich habe eine Sehverschlechterung auf dem linken Auge bemerkt.
Verlauf
Seit dem Aufwachen gestern habe ich das Gefühl, dass ich mit dem linken Auge in der unteren Gesichtsfeldhälfte nichts erkennen kann.
Vorerkrankungen
Vor 3 Jahren hatte ich einen kleinen Mediateilinsult rechts, damals wurde eine echoarme Plaque an der rechten ACI beschrieben, ohne hämodynamisch wirksame Stenose.
Außerdem hatte ich ein Plattenepithelkarzinom, das operativ entfernt wurde am Kiefer.
Aktuelle Therapie:
Acetylsalicylsäure, Atorvastatin 80 mg, Bisoprolol 10 mg, Rabeprazol, Finasterid
Spaltlampe
Übersicht
Bei der Erst-Inspektion zeigen sich keine ersichtlichen Veränderungen.
Vorderabschnitt
Lider: reizfrei
Bindehaut: reizfrei
Hornhaut: glatt, klar, glänzend
Vorderkammer: reizrei
Iris: reizfrei
Linse: Hinterkammerlinse
Lider: reizfrei
Bindehaut: reizfrei
Hornhaut: glatt, klar, glänzend
Vorderkammer: reizrei
Iris: reizfrei
Linse: Hinterkammerlinse
Hinterabschnitt
Papille: rund, vital, randscharf
Gefäße: Papillennaher Embolus im Ramus temporalis superius der Arteria centralis retinae, sowie weißliches, ischämiebedingtes paravaskuläres Areal im weiteren Gefäßverlauf
Makula: fovealer Reflex erhalten, unauffällige Färbung
Glaskörper: keine ersichtlichen Veränderungen
Netzhaut-Peripherie: allseits anliegend
Papille: rund, vital, randscharf
Gefäße: normale Kaliberverhältnisse ohne lokale Verengungen mit normalen Gefäßkreuzungen
Makula: fovealer Reflex erhalten, unauffällige Färbung
Glaskörper: keine ersichtlichen Veränderungen
Netzhaut-Peripherie: allseits anliegend
Untersuchung
Refraktion
R: -01.75 sph +01.00 cyl 065° = 0,63
L: -00.25 sph +00.50 cyl 055° = 0.80
Augendruck
R: 18 mmHg
L: 21 mmHg
Perimetrie
Inferiorer, die horizontale Mittellinie respektierender Gesichtsfeldausfall - "inferior altitudinal visual field loss".
Keine wesentlichen Gesichtsfeldausfälle oder Defekte.
OCT
Deutliche Schwellung der inneren Netzhautschichten sowie fehlende Differnzierbarkeit aufgrund einer erhöhten Reflexität der inneren Schichten.
"Shadowing effect" und Abdunklung der äußeren retinalen Schichten.
Eindeutige prominente mittlere „limiting membrane“ (pMLM).
Alle Netzhautschichten sind differenzierbar, der hintere Glaskörper ist noch anliegend.
FAG:
Regelrechte Frühphase mit homogener Hintergrundhelligkeit in der choroidalen Phase. Arterielle und venöse Füllung regelmäßig, kein Hinweis auf pathologische Hyper- oder Hypofluoreszenzen in der Spätphase.
FAG: superio-temporaler Ast in der Frühphase nicht durchblutet, erst in der Spätphase langsam gefüllt. Parapapillärer Plaque im ramus temporalis superior der arteria centralis retinae. Kein Hinweis auf Proliferationen
Angiographie
Zusätzliche Untersuchungen
Amsler-Gitter
R Die untere Hälfte des Gitters kann ich nicht erkennen
L Kein Hinweis auf Metamorphopsien, weder monokulär noch binokulär.
Blutbefund
Unauffällige Laborwerte
Bulbus-Beweglichkeit
Bds: uneingeschränkte Okulomotrik, kein Bewegungsschmerz
Elektrophysiologie
Farbsinn
Farnsworth: korrekte Sortierung
Ishiara/ HRR Tafeln: alle korrekt erkannt
Fluorescein
Unauffällige Vitalfärbungen unter Fluorescein, Bengal-Rosa und Lissamin-Grün
Unauffällige Vitalfärbungen unter Fluorescein, Bengal-Rosa und Lissamin-Grün
Gonioskopie
Kammerwinkel allseits weit offen, ohne Hinweis auf Hyperpigmentierung oder Neovaskularisationen
Kammerwinkel allseits weit offen, ohne Hinweis auf Hyperpigmentierung oder Neovaskularisationen
Hornhauttopographie
Unauffälliger Befund mit regulären Krümmungsradien
Unauffälliger Befund mit regulären Krümmungsradien
Orthoptischer Status
Augen in Primärposition, regelrechte Konvergenz, kein Nystagmus, keine Ptose, keine Diplopie.
Pupillendiagnostik
R: rund, isokoor, reagieren promt und seitengleich
L: rund, isokoor, reagieren promt und seitengleich
Skiaskopie
R: -01.75 sph +01.00 cyl 065°
L: -00.25 sph +00.50 cyl 055°
Tränenfilmdiagnostik
Break-Up-Time: 17s / 16s
Schirmer Test: 15mm / 15 mm
Ultraschall
Netzhaut allseits anliegend, kein Hinweis auf Glaskörper-Veränderungen.
Netzhaut allseits anliegend, kein Hinweis auf Glaskörper-Veränderungen.
Überweisung HNO
Aufgrund fehlender Indikation wurde kein HNO Konsil durchgeführt.
Überweisung Interne
Nicht durchgeführt.
Überweisung Neurologie
Bewusstsein und Orientierung: wach und allseits orientiert.
Sprache: unauffällig.
Caput: altersentsprechend eingeschränkt, kein Meningismus. Hirnnerven: GF grob fingerperimetrisch unauffällig. Pupillen rund, weit nach augenärztlicher Erweiterung, isocor, Lidspalten gleich weit, Okulomotorik frei, kein pathol. Nystagmus. V und VII stgl. innerviert. Übrige Hirnnerven unauffällig.
OE: Kraft, Trophik, Tonus : eindrucksweise li akzentuiert (Residuum?), Feinmotorik li etwas vermindert VA: keine Pronation, kein Absinken, Eudiadochokinese, FNV bds. zielsicher. SR untermittellebhaft und seitengleich auslösbar.
UE: Kraft, Trophik, Tonus, Motilität unauffällig.PSR und ASR bds. mittellebhaft auslösbar, Babinski bds. neg. Sensi stgl.
Diag:
Verschluß eines Teilastes der Art. centralis ret. od
Z.n. MCA Teilinsult re
Empfehlen Umstellung von Thrombo ASS auf Plavix
Überweisung Radiologie
CT
Kein Hinweis auf ein rezentes hämorrhagisches oder Insultgeschehen. Mäßige chronisch mikrovaskulär bedingte Leukenzephalopathie.
MRT
Subakute, Ischämien rechts frontoparietal, vom Verteilungsmuster primär embolisch.
Kurzstreckige höhergradige Stenose/Verschluss am Abgang der rechten ACI.
Carotis-Doppler Sonographie
Es besteht eine zumindest 70%ige (70-80%ige) rechtsseitige ACI-Stenose.
Konsil interventionelle Radiologie
Zeitnahe Revaskularisation der symptomatischen ACI-Stenose rechts. Angiomorphologisch kann eine endovaskuläre Therapie (Stentimplantation unter zerebraler Protektion) angeboten werden. Es ist anzunehmen, dass eine CEA bei der hoch gelegenen Stenose technisch herausfordernd sein würde.
Kommentare
Logge dich ein und aktualisiere die Seite, um Kommentare verfassen zu können
ㅤ